Zwei hohen Niederlagen folgt der erste Punktgewinn - die ERSTE lebt!

Geschrieben von Florian Keck am .

Vergangenes Wochenende standen zum ersten Mal, seit ich beim TSV Bargteheide aktiv bin, gleich drei Punktspiele hintereinander an. Während wir in die Partien am Samstag auswärts beim SV Bolzum sowie Sonntagvormittag zu Hause gegen die Berliner Füchse klarer Außenseiter waren, erhofften wir uns vom Lokalderby am Sonntagnachmittag bei der TTG 207 Ahrensburg/Großhansdorf einen Brustlöser, auch wenn die Chancen vorher eher mit 50/50 beziffert werden konnten.

Samstag, 09.11.2013 (SV Bolzum):
Beim letztjährigen Meister Bolzum, der im Vergleich zur Vorsaison auf zwei Positionen verändert antritt, erhofften wir uns einen guten Start, um so das Spiel möglichst lange offen halten und am Ende vielleicht doch einen Überraschungspunkt einfahren zu können. Dementsprechend wählten wir in Anlehnung an das Schwarzenbek-Spiel erneut eine riskante Doppelaufstellung, indem wir das vermeintlich stärkste Doppel Ole/Christian trennten. Wir stellten Ole mit Clemens als D1 auf und Christian mit mir als D2. Fabi und Torben bildeten unverändert das dritte Doppel. Ole und Clemens gerieten gegen Otto/Dierks etwas zu schnell mit 0:2 in Rückstand, kämpften sich dann aber wieder ran und glichen aus. Im fünften Satz verschliefen die beiden jedoch leider den Anfang, sodass die Aufholjagd nicht belohnt wurde und unser D1 knapp mit 2:3 unterlag. Diese unglückliche Niederlage konnten Christian und ich jedoch umgehend, wenn auch etwas überraschend , ausgleichen, indem wir gegen das Spitzendoppel der Gastgeber Beismann/Klingspon hauchdünn mit 11:9 im fünften Satz die Oberhand behielten. Leider verpassten Fabi und Torben die erstmalige 2:1-Doppelführung in dieser Saison. Die beiden unterlagen mit 1:3 gegen Hielscher und Patrick Schöttelndreier, der an diesem Tage den erst 13-jährigen Jannik Xu im unteren Paarkreuz vertrat, was von der Spielstärke allerdings (noch) keinen großen Unterschied machen sollte.

Im ersten Einzel des Tages drehte Christian, obwohl noch sichtlich in seinen Bewegungen aufgrund seiner Fußverletzung eingeschränkt (Christian stieg erst Donnerstag wieder nach einer mittleren Wunderheilung wieder ins Training ein), einen 0:2-Rückstand gegen Lars Beismann, wobei er im fünften Durchgang sogar noch Matchbälle abwehren musste. Ole fand jedoch gegen Klingspon überhaupt nicht ins Spiel, sodass wir weiterhin mit einem Punkt in Rückstand blieben: 2:3.

Im mittleren Paarkreuz gewann Torben gegen Dierks zwar den ersten Satz, dies sollte jedoch der einzige bleiben, auch wenn zwei der folgenden drei Durchgänge erst in der Verlängerung entschieden wurden. Ich fand gegen Hielscher, gegen den ich die letzten Male noch deutlich verloren hatte, zunächst überraschend gut ins Spiel und ging mit 6:2 in Führung, anschließend begann der Bolzumer jedoch eindeutig absichtlich, seine Aufschläge immer weiter zu verdecken und verstieß somit bewustt gegen die Regeln. Darauf angesprochen, hielt es Hielscher auch nicht für nötig, darauf zu antworten, der Effekt davon war eher, dass er sie noch mehr verdeckte. Muss jeder für sich selber entscheiden. Zwar konnte ich den ersten Satz noch gewinnen, im Anschluss spielte ich zwar weiter gut, da Hielscher jedoch neben seinen verbotenen Aufschlägen auch noch gut Tischtennis spielen kann, langte es mit der zusätzlichen Hypothek beim Rückschlag leider nicht mehr zu einem weiteren Satzgewinn.
Anschließend macht Fabi eines seiner besten Spiele seit langer Zeit. Gegen Defensivspezialist Niklas Otto, der Fabi mit seinem Spielsystem eigentlich überhaupt nicht liegt, spielte sich unsere Nr. 6 in einen Rausch und siegte in überzeugender Manier in vier Sätzen. Besonders bei knappen Spielständen zeigte sich Fabi nervenstark. Clemens unterlag derweil Ersatzmann Schöttelndreier in fünf Sätzen. Halbzeitstand 3:6.

Die zweite Einzelrunde begann mit dem Duell Ole vs. Beismann, wobei beiden Spielern anzumerken war, dass das Selbstbewusstsein derzeit nicht auf dem höchsten Stand ist. Leider haderte Ole etwas mehr als sein Kontrahent, sodass die 1:3-Niederlage folgerichtig war. Gegen das sichere Blockspiel von Klingspon stand Christian aufgrund seiner noch eingeschränkten Schnellkraft auf verlorenem Posten und unterlag klar in drei Durchgängen. Ich spielte derweil gegen Maxi Dierks, der in seiner ersten Spielzeit im mittleren Paarkreuz auf eine imposante 11:3-Bilanz blicken kann, ein sehr gutes Spiel, konnte aber leider eine hohe Führung zu Beginn des fünften Satzes nicht nutzen, sodass auch hier am Ende eine ärgerliche 2:3-Niederlage stand.  So stand am Ende eine abermals deutlich zu hoch ausgefallene 3:9-Niederlage auf dem Papier. Das Endergebnis täuscht jedoch etwas über die vielen knappen Spiele hinweg. Bei etwas glücklicherem Verlauf hätte ein Punktgewinn durchaus in Reichweite sein können.

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Sonntag, 10.11.2013, 11:00 (Füchse Berlin):
Der Sonntag begann mit dem Heimspiel gegen die Berliner Füchse aus Reinickendorf, die derzeit auf Tabellenplatz zwei liegen und sich in der letzten Jahren insbesondere durch ihre enorme Doppelstärke einen Namen gemacht haben. Seit ich bin beim TSV spiele, haben wir als Mannschaft erst ein einziges Doppel gegen den heutigen Gast für uns entscheiden können. An dieser Bilanz änderte sich auch am Sonntag nichts. Zurück in unseren Standarddoppeln Ole/Christian, Flo/Clemens und Fabi/Torben gingen alle drei Doppel mit 1:3 verloren. Die Füchse bauten damit ihre Doppelbilanz auf 21:7 aus, was eindrucksvoll zeigt, dass wir nicht die ersten waren, die dieses Schicksal ereilt hat. Im oberen Paarkreuz unterlag Ole in fünf Durchgängen gegen Martin Dietrich. Christian stand derweil gegen Sven Kath, der im vergangegen Jahr noch im mittleren Paarkreuz der zweiten Bundesliga aufschlug, vor großen Problemen insbesondere aufgrund dessen aggressiven Pressbällen mit der Rückhand-Kurznoppe und unterlag in drei Sätzen. Den ersten Punkt des Tages für den TSV konnte ich anschließend durch meinen ersten Sieg gegen Phong Le Trung erringen. Torben verpasste es dagegen, weiter zu verkürzen. Gegen den ebenfalls unangenehm zu spielenden Axel Berger gewann unsere Nr. 4 zwar den ersten Satz, verlor jedoch alle drei folgenden jeweils mit zwei Punkten Differenz. Spielstand 1:6.
Im unteren Paarkreuz, wo die Füchse ebenfalls herausragend besetzt sind, unterlag Clemens gegen Köpp trotz 2:1-Satzführung. Fabi konnte dagegen an seine sehr gute Vorstellung vom Vortag anknüpfen und brachte Penholderspieler Diego Hinz dessen erste Saisonniederlage im Einzel bei. Der Punkt zum 2:7 sollte in diesem Spiel jedoch der letzte bleiben. Ole unterlag Kath erneut in fünf Sätzen, und auch Christian konnte seine durchaus vorhandenen Chancen gegen Fuchs Dietrich nicht nutzen. Am Ende also eine 2:9-Niederlage gegen die Füchse, die so allerdings auch zu erwarten war. Unser Fokus lag für diesen Tag ohnehin vornehmlich auf dem folgenden Spiel in Ahrensburg. Ein Videozusammenschnitt vom Spiel gegen die Füchse (erstellt von den Gästen) ist unter folgendem Link auf YouTube zu finden: http://www.youtube.com/watch?v=CmDUGDrzEy0

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Sonntag, 10.11.2013, 16:00 (TTG 207 Ahrensburg):
Für das Spiel in Ahrensburg hatten wir uns viel vorgenommen und waren bis in die Haarspitzen motiviert. Die für Regionalligaverhätnisse riesige Zuschauerkulisse von 135, darunter erfreulicherweise ein großer Fanklub aus Bargteheide, trug ihr übriges dazu bei. Wir beließen die Doppel in der Standardaufstellung. Auch wenn wir in dieser Disziplin in dieser Saison bis dato nicht überragen konnten und in jedem Spiel entweder mit 1:2 oder gar 0:3 in Rückstand gerieten, erwies sich diese Entscheidung als goldrichtig: Zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit konnten wir alle drei Eingangsdoppel für uns entscheiden. Ole und Christian als Spitzendoppel siegten ungefährdet mit 3:0, während Clemens und ich zeigten, dass man als zusammenspielendes und miteinander redendes Doppel gegen zwei bessere Einzelspieler (Ex-TSVer Schildhauer und Door) durchaus gewinnen kann. Der 3:1-Erfolg von uns kam natürlich trotzdem durchaus überraschend. Das dritte Doppel geriet derweil zur echten Zitterpartie. Nach spektakulären Ballwechseln und mehreren Matchbällen auf beiden Seiten setzten sich Torben und Fabi mit 15:13 im fünften Satz durch und feierten damit ihren ersten gemeinsamen Erfolg der Saison.

Oben unterlag Ole derweil einem im Vergleich zum Eingangsdoppel auf einmal wie verwandelten Schildhauer klar in drei Sätzen, auch Christian verlor mit dem selben Ergebnis gegen Door, konnte dabei aber in zwei Sätzen knappe Führungen am Satzende nicht ins Ziel bringen. Den alten Drei-Punkte-Abstand konnte unsere Mitte durch zwei ebenso ungefährdete Erfolge wieder herstellen. Während Torben gegen Malte Dittmar aufgrund nicht vorhandenen Kampfgeists den Sieg beinahe geschenkt bekam und zwei mal 9:0 führte, war mein Sieg gegen Mathias Dietrich, Bruder von Fuchs Martin Dietrich (s.o.), spielsystembedingt tendenziell eher überraschend als erwartbar, auch wenn die Einschätzung der TTG-Facebookseite, dass dieser Sieg von mir nun überhaupt nicht erwartbar gewesen wäre, nun doch nicht ganz meine Einschätzung trifft. Wie auch immer. Im unteren Paarkreuz setzte sich Clemens gegen Julian Mieß, der den eigens aus Lettland eingekauften TTG-Spieler Vladislavs Agurianovs aufgrund von dessen Verletzung und Nicht-Bereitschaft, zum Abschenken anzureisen, wohl mindestens bis Hinrundenende ersetzen wird, verdient in drei Durchsätzen durch. Fabi lieferte dem sicheren Blockspiel von Christian Rasenack, ehemaliger Mannschaftskamerad von mir und als großer Kämpfer bekannt, harte Gegenwehr, in den entscheidenden Situationen hatte Fabi jedoch etwas wenig Glück. Symptomatisch beendete Fabi das Spiel im vierten Satz zum 11:13 mit einem Fehlaufschlag. Dennoch sah es gut für uns aus, zur Halbzeit 6:3 für uns.

Um so besser sah es nach den Spielen im oberen Paarkreuz aus, da unsere beiden Jungs die Niederlagen des jeweils anderen in der ersten Einzelrunde revanchieren konnten. Ole bezwang dabei Sebastian Door in drei Sätzen. Ein "merkwürdiges Ergebnis" (Zitat TTG-Liveticker) war dies allerdings nicht, Ole gewann bereits mehrfach gegen den Spitzenspieler der Gastgeber, unter anderem auch den vorangegangen Vergleich. Auch wenn wir bis dato noch keinen Punkt auf der Habenseite hatten, so haben wir doch in den letzten Jahren unsere Ligatauglichkeit durch drei Klassenerhalte in Folge eindeutig bewiesen. Christian gewann gegen Daniel Schildhauer mit 11:9 im Fünften, was umso höher zu bewerten ist, da ihm das Spiel von Daniel laut eigener Aussage nicht gut liegt. 8:3-Führung für den TSV! Wann hatte es das zuletzt gegeben? Ein Punkt sollte da doch noch für den Sieg zu holen sein. So dachten wir zumindest, und vielleicht war genau das der Fehler. Ich unterlag Malte Dittmar, der die gesamte Jugendzeit mein Haupttrainingspartner war und mich demzufolge aus dem Eff-Eff kennt, unter anderem auch, weil Malte im Vergleich zum ersten Spiel deutlich mehr Biss an den Tag legte. Allerdings konnte ich auch nicht an meine bis dato guten Leistungen des Wochenendes anknüpfen und verlor 0:3, wenn auch zweimal erst in der Verlängerung. Torben war gegen Matze Dietrich trotz eigentlich guter eigener Leistung beinahe chancenlos, da Dietrich sich in einen Rausch spielte und selbst unmöglichste Bälle scheinbar mühelos traf. Clemens hatte derweil sein Spiel gegen Rasenack, das wir auf Wunsch der TTG, um Rasenack eine halbwegs frühzeitige Rückkehr an seinen Wohnort (ich glaube in Halle/Saale?!) zu ermöglichen, vorzogen, bereits 1:3 verloren. Beim Stande von 8:6 gingen nun relativ zeitgleich Fabi gegen Mieß sowie das Abschlussdoppel Ole/Christian gegen Schildhauer/Door an die Tische. Während bei Fabi die ersten vier Sätze ausgeglichen verliefen, hatten Ole und Christian einen Satzball zur 2:0-Führung, vergaben diesen jedoch und unterlagen im Anschluss relativ klar mit 7:11 und 5:11 zum 1:3. In diesem Moment stand es bei Fabi 7:4 im Fünften Satz. Der Umstand, dass von nun an der Druck, den 9. Punkt holen zu müssen, nun alleine auf seinen Schultern lag, war Fabi eindeutig anzumerken. Bis dato eigentlich eindeutig im 5. Satz überlegen, machte unser Fabus leider nur noch einen Punkt und unterlag einem von den vielen Zuschauern enthusiastisch angefeuerten Mieß, der mit jedem Ballwechsel mehr Selbstvertrauen bekam, mit 8:11. Einen Vorwurf, insbesondere von der Einstellung, kann man Fabi in keiner Weise machen, der Pechvogel war im Anschluss verständlicherweise untröstlich. Kopf hoch, ein 8:8, auch wenn nach dem Spielverlauf natürlich äußerst bitter, ist besser als nichts, und Fabi wird bald auch wieder wichtige Spiele für uns gewinnen!

Was soll man an nach diesem Wochenende als Fazit festhalten? Die Niederlagen gegen Bolzum und die Füchse waren erwartbar, zumindest gegen Bolzum ist diese aber zu hoch ausgefallen. Das Spiel gegen die TTG hat mir persönlich Mut für den weiteren Saisonverlauf gemacht. Auch wenn es am Ende nur ein Punkt war, haben wir alle gut gespielt und vor allem als Mannschaft meiner Meinung nach einen vorbildlichen Kampfgeist und Zusammenhalt an den Tag gelegt. Darüberhinaus haben wir endlich auch in den Doppeln wieder mal positiv gespielt, was ja vielleicht ein Brustlöser für die kommenden Spiele sein kann. Auch wenn es dieses Jahr mit dem Klassenerhalt wie zu Saisonbeginn prognostiziert aufgrund der ungemein starken Liga sowie der vielen direkten Absteiger sehr schwer wird, werden wir weiter alles geben, kämpfen, und gucken, was am Ende dabei herauskommt. Zu verstecken brauchen wir uns nicht. Daher mein Fazit des Wochenendes, wie schon in der Überschrift genannt: Die ERSTE lebt!

Weiter geht es für uns mit dem Heimspiel am Sonntag um 16:30 gegen den TTC Borussia Spandau, der selbst erst zwei Punkte auf dem Konto hat. Die Berliner haben ein überragendes oberes Paarkreuz, dahinter konnten sie bislang noch nicht überzeugen. Wenn das dabei bleibt, ist für uns alles drin. Wir spielen auf Sieg und hoffen auf eure Unterstützung.
Zum Spielbericht.

Bis dahin,
Flo im Namen der ERSTEN

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