Hoher Niederlage folgt versöhnlicher Abschluss - die ERSTE kann noch gewinnen!

Geschrieben von Florian Keck am .

 Als erste Mannschaft der Regionalliga Nord beendeten wir mit einem Koppelspieltag in Niedersachsen die Hinrunde. Auf dem Programm standen dabei die Gastspiele in Borsum sowie beim MTV Wolfenbüttel. Während wir gegen den schwach in die Saison gestarteten TTS aus Borsum, den eigentlich viele zu Saisonbeginn als Meisterschaftsanwärter eingeschätzt haben, abermals als klarer Außenseiter an die Tische gingen, sahen wir uns gegen Aufsteiger Wolfenbüttel zum wohl ersten Mal in dieser Saison in der klaren Favoritenrolle, sodass wir uns von diesem Wochenende doch eine Aufstockung unseres zumindest auf der Positivseite doch bisher recht übersichtlichen Punktekontos erhofften.

Nachdem die Doppel gegen Spandau erneut nicht funktionierten und insbesondere unser erfolgreichstes Doppel der Vorjahre, Ole und Christian, dieses Jahr zusammen noch nicht so recht in die Spur gefunden haben, entschieden wir uns auch angesichts unserer Außenseiterrolle zu einem Experiment. Da Clemens und ich in den letzten Spielen im Doppel 2 stets gut gespielt hatten, wurden wir ins Doppel 1 befördert. Darüber trennten wir Ole und Christian und agierten mit Torben/Christian im D2 und Ole/Fabi im D3. Kleine Frage an Statistikfreunde: Wann hat in der Regionalliga zuletzt eine Nr.1 im Doppel 3 gespielt? Wir waren uns des Risikos bewusst, sahen aber auch Chancen in der neuen Aufstellung. Wir waren hochgespannt, was sie bringen würde. Torben und Christian lieferten eine ansprechende Leistung, unterlagen allerdings dem Borsumer Spitzenduo Decker/Petersen mit 1:3. Clemens und ich rechtfertigten dagegen das in uns gesetzte Vertrauen und schlugen Hagemann/ Levi Kolbe glatt mit 3:0. Ole und Fabi fanden im D3 dagegen nicht zu ihrer Form, ihnen war die unausgesprochene Last des "Gewinnen sollens/müssens" deutlich anzumerken, sodass sie Schmidt/Nick Kolbe recht deutlich mit 0:3 unterlagen. Nach den Doppeln also 1:2. 

Oben war Christian gegen Patrick Decker nur im zweiten Satz zu Beginn am Drücker, konnte eine 7:2-Führung allerdings nicht nutzen und unterlag in den anderen beiden Sätzen jeweils klar. Ole dagegen zeigte gegen Lars Petersen eine seiner besten Saisonleistungen und bezwang den Ex-Langfördener, nach dem er schon im dritten Satz einen Matchball vergab, schließlich in vier Durchgängen. Der Borsumer Homepage ist zu entnehmen, dass Petersen Ole mittlerweile gar zu seinen Angstgegnern zählen würde. Der 2:3-Anschluss ließ uns wieder hoffen. In der Mitte stand Torben gegen Hagemann allerdings auf verlorenem Posten. Auch ich bekam gegen Conny Schmidt nach gewonnenem ersten Satz insbesondere beim Rückschlag große Probleme, sodass ich die folgenden Sätze deutlicher abgeben musste als mir lieb war. Um noch einmal am Punktgewinn schnuppern zu können, musste nun etwas im unteren Paarkreuz kommen. Dieses ist bei Borsum durch die Zwillinge Kolbe, welche letztes Jahr noch gemeinsam in der Mitte agierten, allerdings überdurchschnittlich besetzt. Während Fabi gegen Linkshänder Nick relativ klar unterlag, hatte man bei Clemens' Duell mit Levi schon das Gefühl, dass bei besserer Tagesform eigentlich ein Sieg hätte möglich sein können. Schließlich verlor er jedoch in der Verlängerung des vierten Satzes. Bei 2:7 zur Halbzeit schien die Messe gelesen, insbesondere, da Ole nun auf seinen Angstgegner Patrick Decker traf. Ole war auch dieses Mal klar unterlegen, erst als Ole gegen Ende des dritten Satzes mit dem Abwehrspielen begann, schien der Borsumer kurzzeitig verunsichert, zu klar war jedoch bereits die Führung gewesen. Christians ebenfalls recht klare Niederlage gegen Petersen beendete das Spiel dann endgültig zu Gunsten der Gastgeber. 

Das 2:9 war dem Spielverlauf entsprechend. Unsere wohl klarste Niederlage der Saison (zumindest in Stammbesetzung) gegen eine sehr starke Borsumer Truppe, wo nicht mehr viel zu erkennen war, warum diese sich zu Saisonbeginn so schwer getan hat. Für mich nominell weiterhin eine der stärksten Mannschaften der Liga. 

Immerhin hatten wir alle am Abend doch noch was zu feiern: Der FC Bayern München gewann das Spitzenspiel in der Bundesliga mit 3:0 bei Borussia Dortmund. Darauf stießen wir alle gemeinsam noch in einem türkischen Restaurant in Hildesheim an und bildeten uns am Abend noch beim TV Total-Turmspringen für unser Leben. 

Am Sonntag bot sich dann die letzte Chance für uns, die Hinrunde nicht sieglos und am Tabellenende abzuschließen. In Wolfenbüttel waren wir in der Favoritenrolle und hatten uns noch mal einiges vorgenommen. Aufgegeben hatten wir uns vor dem Spiel jedenfalls noch nicht. Für die Doppel beschlossen wir, in den Kombinationen des Vortages zu verbleiben, dieses Mal jedoch Torben und Christian als D1 aufzustellen, wodurch Ole/Fabi auf D2 und Clemens/Flo auf D3 rutschten. In dieser Konstellation erhofften wir uns im Duell der beiden bis dato am erfolglosesten Doppel spielenden Mannschaften einen positiven Ausgang. Sicherlich auch, weil wir im Vergleich zu den Gastgebern in dieser Disziplin bisher fast schon überragend abgeschnitten haben: Vor der Partie gewannen die Wolfenbüttler erst 4 Doppel, wir immerhin schon 9. Fabi und Ole waren im Vergleich zum Vortag kaum wiederzuerkennen und entzauberten das D1 Haux/Marschke glatt in drei Durchgängen. Torben und Christian machten es gegen Arnhardt/Oleksik ungleich spannender, vergaben in der Verlängerung des vierten Durchgangs mehrere teils hundertprozentige Chancen zum Matchgewinn, behielten in der erneut sehr spannenden Schlussphase des Schlusssatzes jedoch endgültig die Oberhand und siegten mit 11:6 zum 3:2. Clemens und ich gewannen die ersten beiden Sätze gegen Holland/Specht, im dritten Satz kam kurz der Schlendrian rein, im vierten rückten wir die Verhältnisse jedoch schnell wieder zurecht, siegten mit 3:1 und komplettierten damit den perfekten 3:0-Doppelstart. 

Im ersten Einzel traf Christian auf den einzigen Abwehrspieler im oberen Paarkreuz, Sven Arnhardt. In diesem schön anzusehenden Spiel mit vielen spektakulären Ballwechseln war Christian am Ende das Glück auch etwas zur Seite gesprungen und verhalf ihm und seiner guten Leistung zu einem knappen 11:8 im Entscheidungssatz. Währenddessen hatte Ole bereits deutlich mit 3:0 gegen Nick Holland gesiegt. Das nächste Marathonspiel entwickelte sich zwischen Torben und Florian Haux. Torben konnte zunächst eine 2:0-Führung nicht verwerten, behielt aber in einer hochspannenden Verlängerung im 5. Satz mit mehreren Matchbällen auf beiden Seiten mit 17:15 die Oberhand. Ich hatte mit Thilo Marschke dabei nur wenige Probleme. Zwar verlor ich Satz 3, in den anderen drei Durchgängen gab ich jedoch insgesamt nur 8 Punkte ab. 

Anschließend war Fabi an der Reihe. Angesichts unserer 7:0-Führung war abzusehen, dass Fabi an diesem Tag wohl nur ein Spiel zu absolvieren hatte. Dementsprechend war sein Duell gegen Linkshänder Klaus-Peter Specht seine vorläufige Abschiedsvorstellung in der ersten Herren. Entsprechend viel hatte sich Fabi für das Spiel vorgenommen. Leider agierte er jedoch teilweise etwas überhastet und unterlag folgerichtig mit 1:3. Der Wolfenbütteler Ehrenpunkt wurde jedoch umgehend von Clemens durch einen allerdings etwas sehr mühsamen Sieg gegen Oleksik gekontert. Ole fand gegen die Schnittabwehr von Arnhardt derweil überhaupt keine Mittel und verlor glatt. So war es Christian vorbehalten, durch ein 3:1 in einem schönen Spiel gegen Holland mithilfe eines Kantenballs als Matchball unseren ersten und einzigen Sieg der Hinrunde einzutüten. 

Somit beenden wir die Hinserie mit drei Punkten voraussichtlich auf Rang 11 (Wolfenbüttel als Letzter hat allerdings noch zwei Spiele ausstehen). Wie angekündigt tauschen Fabi und Consti zur Rückserie die Mannschaften. Ob dann in Richtung Klassenerhalt noch etwas möglich ist, bleibt abzuwarten. Mindestens 12-14 Punkte werden wohl nötig sein, um Relegationsplatz 8 noch zu erreichen. Scheint auf den ersten Blick nur schwer möglich, kämpfen werden wir jedoch. Gegen Ende der Saison treten häufiger mal Mannschaften ersatzgeschwächt an. Vielleicht ist uns ja mal dieses Glück hold, und vielleicht zieht sich ja wie vergangenes Jahr Blau-Weiß Langförden noch kurzfristig eine Mannschaft zurück, sodass auch ein paar weniger Pünktchen reichen könnten. Wir brauchen uns jedoch auch nichts vorzumachen - zu erwarten ist der Klassenerhalt trotz des versöhnlichen Hinrundenabschlusses in Wolfenbüttel eher nicht mehr. Wir werden bis zum Schluss alles versuchen und schauen, was dann am Ende dabei noch herausspringt. 

Auftakt ist am 1. Februar um 16.00 Uhr zu Hause gegen den SV Bolzum. Bis dahin wünsche ich erst mal allen TSVern (und auch allen anderen) eine schöne und besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr. 

Euer Flo 

Zu den Spielberichten gegen > Borsum und Wolfenbüttel

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