Ernüchterndes Wochenende - ERSTE bleibt weiter punktlos

Geschrieben von Redakteur am .

Vergangenes Wochenende standen für die ERSTE ein Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin sowie das Lokalderby beim TSV Schwarzenbek an. Angesichts der Verletzung von Christian, von der leider immer noch keine Genesung in Sicht ist, war allen Beteiligten jedoch klar, dass es ein kleines Tischtennis-Wunder brauchen würde, um aus diesen Partien etwas mitzunehmen. Ganz chancenlos sahen wir uns jedoch nicht, da uns Ole als Spitzenspieler an diesem WE zur Verfügung stand. Insofern entschieden wir uns an beiden Tagen, Christian seine Partien im oberen Paarkreuz abschenken zu lassen, um ein Aufrücken zu verhindern und so insgesamt größere Chancen auf etwas Zählbares zu haben.

Am ersten Tag erwarteten wir mit der Berliner Hertha eine extrem unausgeglichen besetzte Mannschaft in der Carl-Orff-Schule. Während das obere Paarkreuz zu den stärksten der Liga zählt und beide Akteure letztes Jahr noch in der zweiten Liga akzeptable Bilanzen erspielten, war das untere Paarkreuz bis zu diesem Tage noch gänzlich ohne Einzelsieg in der Regionalliga. In den Doppeln gewannen Ole/Torben souverän als Spitzendoppel gegen die Paarung Gözübüyük/Boguschewski, während Clemens und ich als D2 ebenso glatt unterlagen, auch wenn wir zweimal an einem Satzgewinn schnupperten. Erster Knackpunkt war dann das D3, in dem Fabi und Bruder Tobi leider äußerst knapp und unglücklich in der Verlängerung des fünften Satzes unterlegen waren. Mit 1:2 ging es also in die Einzel.

Hier unterlag Ole dem fehlerfrei agierenden Andy Römhild trotz Gegenwehr letztlich klar mit 1:3, während Christian Bindatsch die Hand schüttelte und unser Rückstand somit auf 1:4 anwuchs. Noch war jedoch nichts passiert. In den beiden anstehenden 50/50-Begegnungen sollte der Schalter nun in unsere Richtung umgelegt werden, da wir uns im unteren Paarkreuz als favorisiert ansahen. Leider liefen diese beiden Schlüsselspiele wie schon das D3 aus unserer Sicht äußerst unglücklich. Sowohl Torben gegen Gözübüyük als auch ich gegen Do Trong Thang unterlagen mit zwei Punkten Unterschied im Entscheidungssatz und konnten dabei jeweils Führungen in den fünften Sätzen nicht ins Ziel bringen. Statt eines nach dem Spielverlauf durchaus möglichen 4:3 stand nun ein relativ aussichtsloses 1:6 auf der Anzeigetafel.

Dennoch gaben wir nicht auf. Clemens drehte gegen den mit zwei Anti-Belägen äußerst unorthodox agierenden Lachaiczak einen 1:2 Rückstand in einen Sieg, während Fabi gegen Sinicki zwei Matchbälle abwehrte, um endlich auch mal einen knappen fünften Satz an diesem Tage für uns zu entscheiden. Also nur noch 3:6. Sollte tatsächlich noch etwas gehen?

Leider war die Hoffnung nur von kurzer Dauer, da Christian natürlich auch sein zweites Spiel kampflos hergeben musste und Ole gegen den ehemaligen Bundesligaakteur Bindatsch erwartungsgemäß keinen Sieg erringen konnte. Meine anschließende 0:3-Niederlage gegen Gözübüyük, gegen den ich überhaupt nicht zu meinem Spiel fand, besiegelte die 3:9-Niederlage, die den Spielverlauf jedoch unserer Ansicht nach nur bedingt widerspiegelt. Die drei knappen Niederlagen zu Beginn haben uns das Genick gebrochen, sonst hätte es auch andersherum laufen können. Aber hätte, wenn und aber hilft natürlich auch nicht weiter. Wie Olli Kahn schon einst seinen berühmten Satz sagte: "Mund abputzen, weitermachen!" (Ich glaube, dieses Zitat habe ich in einem früheren Bericht schon mal gebracht, nicht übel nehmen ;)) Unter diesem Motto reisten wir am nächsten Tag nach Schwarzenbek.

Dort trafen wir auf eine in Bestbesetzung angetretene Heimmannschaft, was bedeutete, dass auch der Schwede Fredrik Lundquist (Nr. 1) als auch der in Süddeutschland studierende Sören Wegner (Nr. 2) mit von der Partie waren. Da Christian von Samstag auf Sonntag leider keine Wunderheilung mehr ereilte, waren wir aufgrund dessen natürlich wieder in einer krassen Außenseiterrolle.

In der Hoffnung, endlich mal mit einer Führung aus den Eingangsdoppeln herausgehen zu können, schwächten wir unser Spitzendoppel nominell, um ein stärkeres D3 aufbieten zu können. Während Ersatzmann Henning und ich im D2 völlig chancenlos blieben, ging Teil 1 dieses Plans auf: Ein gut aufgelegter Clemens errang an der Seite von Ole ein überzeugend glattes 3:0 gegen F. Spreckelsen/Ihde. Leider ging das D3 trotzdem erneut verloren, da Torben und Fabi gegen Weber/M. Spreckelsen knapp in fünf Runden unterlegen waren.

In beeindruckender Manier konnte Ole den derzeit ansonsten in bestechender Form spielenden Wegner in 4 Sätzen schlagen und machte somit den von Christian kampflos abgegebenen Punkt wieder wett. Gegen den jugendlichen Landesranglistensieger der Herren, Frederik Spreckelsen, war Torben aufgrund der sehr variablen (und guten) Aufschläge des Schwarzenbekers relativ machtlos und blieb ohne Satzgewinn, während ich zum ersten Mal gegen die verdeckten Aufschläge von Ihde ein Rezept fand, indem ich mich beim Rückschlag einfach so weit neben den Tisch stellte, bis ich sie sehen konnte. Folgerichtig feierte ich, wenn auch knapp, meinen Premierensieg gegen die Nr. 4 der Heimmannschaft. Unten unterlag Fabi, der nicht gerade als Abwehrkiller gilt, dem Defensivstrategen Henrik Weber deutlich mit 0:3, während Clemens an seine gute Doppelform nahtlos anknüpfen konnte und Moritz Spreckelsen, bis dato mit einer imposanten 9:3-Bilanz unten, keinen Satzgewinn überlies. Zur Halbzeit also 4:5-Rückstand aus Bargteheider Sicht.

Leider war damit jedoch für uns das Ende der Fahnenstange erreicht. Ole verlor gegen einen imposant aufspielenden Lundquist deutlich in drei Sätzen, Christian gab kampflos ab, ich konnte nach zwei klar verlorenen Sätzen im dritten Satz gegen Frederik Spreckelsen einen hohen Rückstand aufholen und den Satz tatsächlich noch drehen, im darauffolgenden vierten Durchgang ereilte mich jedoch das gleiche Schicksal, eine hohe Führung nicht nutzen zu können, sodass ich 1:3 unterlag. Torben blieb gegen Ihde trotz dreier umkämpfter Sätze erneut ohne Satzgewinn, sodass nach ca. 3 Stunden Spielzeit die 4:9-Niederlage feststand.

Insofern zieren wir nach 5 Spieltagen leider immer noch punktlos das Tabellenende. Wir hoffen, dass Christian so schnell wie möglich wieder fit wird und wir am nächsten Punktspielwochenende endlich die ersten Zähler der Saison einfahren werden, auch wenn wir auch dort unter den derzeitigen Umständen in allen drei (!) Partien als Außenseiter antreten werden. Am Samstag, 09.11., treten wir auswärts beim SV Bolzum an, ehe wir tags darauf ein echtes Mammutprogramm zu absolvieren haben. Vormittags geben die Berliner Füchse ihre Visitenkarte in Bargteheide ab, anschließend fahren wir rüber zum Nachbarschaftsduell in Ahrensburg, wo die dort ansässige TTG 207 ihre Klingen mit uns kreuzen wird.

Bis dahin,
Flo im Namen der ERSTEN
 

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