Enttäuschung zum Rückrundenauftakt – ERSTE unterliegt Bolzum deutlich mit 4:9

Geschrieben von Florian Keck am .

Die Rückrunde begann für uns am Samstag mit einem Heimspiel gegen die Mannschaft des SV Bolzum, die seit Jahren in den oberen Regionen der Regionalligatabelle angesiedelt ist. Nach der für uns enttäuschend verlaufenen Hinserie ist der Klassenerhalt natürlich längst ziemlich unwahrscheinlich geworden, dennoch hatten wir uns vorgenommen, uns in der zweiten Saisonhälfte so teuer wie möglich zu verkaufen, immer alles zu geben und dann am Ende zu sehen, wieviele Punkte dabei noch herausspringen und was das dann am Ende  für die Tabelle bedeutet.

Außerdem soll die Rückrunde auch dazu dienen, Constantin, einem talentierten Nachwuchsmann, der noch im Schüleralter ist, die Chance zu geben, als Stammspieler einmal eine komplette Serie Regionalligaluft schnuppern zu können. Nachdem das Hinspiel in Bolzum mit 3:9 im Verhältnis zum Spielverlauf etwas zu hoch ausgefallen und Christian damal auch noch durch seine Fußverletzung gehandicapt war, erhofften wir uns dieses Mal wenigstens eine Ergebnisverbesserung.
Auch wenn unser langjähriges Spitzendoppel Ole/Christian aufgrund seiner Ergebnisflaute abgesetzt worden war, entschieden wir, den beiden noch einmal eine neue Chance als D1 zu geben. Die gemeinsame Verteidigung ihres Landesmeistertitels im Doppel zwei Wochen zuvor hat jedenfalls gezeigt, dass unser oberes Paarkreuz es auch zusammen noch kann. Gegen die Kombination Dierks/Villescas konnten Ole und Christian das Vertrauen rechtfertigen und gewann relativ souverän mit 3:1, auch wenn die beiden sicherlich noch Steigerungspotenzial haben. Die anderen beiden Doppel, Torben/Consti sowie Flo/Clemens blieben dagegen ohneSatzgewinn. I
m oberen Paarkreuz konnte Ole den durch einen etwas flapsigen Umgang mit Chancen entstandenen 0:2-Satzrückstand durch großen Kampfgeist noch umbiegen. Nachdem er die Durchgänge 3 und 4 relativ deutlich gewinnen konnte, sah er sich im Entscheidungssatz gar zwei Matchbällen gegenüber, die er jedoch abwehrte und seinen ersten eigenen verwandelte.
Christian klagte dagegen mittlerweile über Rückenprobleme, die ihm in seinem Spiel gegen Klingspon auch deutlich anzumerken waren. Ohne Bewegung war er gegen das fehlerfreie Spiel des gegnerischen Spitzenmannes ziemlich chancenlos und unterlag glatt in drei Sätzen.
Im mittleren Paarkreuz war Torben sein zuletzt berufsbedingt geringes Trainingspensum doch anzumerken, gegen Lars Beismann blieb er jedenfalls ohne Satzgewinn. Ich konnte dagegen eines meiner besten Spiele der Saison zeigen und besiegte erstmals Sven Hielscher mit 3:1, auch wenn mir insbesondere bei der Verwertung zweier Satzbälle ein wenig das Glück zur Seite stand (vielleicht ja ein Wink des Schicksals als ausgleichende Gerechtigkeit für die verdeckten Aufschläge des Gästeakteurs, die wie durch Zauberhand bei knappen Spielständen noch verdeckter zu werden schienen). Wie dem auch sei, einsichtig sind die betroffenen Akteure an dem Punkt erfahrungsgemäß sowieso nicht, dennoch möchte ich ausdrücklich dieses leidige Thema auch erwähnen, nachdem ich gewonnen habe, um das Standardargument „die Leute beschweren sich nur, weil sie verloren haben“ zu entkräften. Jedenfalls verkürzte ich auf 3:4.
Unten hatten wir vor allem bei Clemens die Hoffnung, uns durch einen Sieg im Spiel zu halten. Gegen den keinesfalls unschlagbaren Ersatzmann Julian Villescas (Nr. 6, Niklas Otto, fehlte bei den Gästen) ließ Clemens die nötige Einstellung über weite Strecken vermissen und unterlag verdient im 5. Satz mit 9:11, auch wenn er zunächst, insbesondere im vierten Satz auch durch etliche unerzwungene Fehler von Villescas unterstützt, etwas glücklich einen 0:2-Rückstand egalisieren konnte.
Consti war die Nervosität noch deutlich anzumerken, auch wenn er bei seinem Debüt sogar der ältere Spieler am Tisch war. Sein Gegner war der noch ein Jahr jüngere Nationalspieler Jannik Xu, gegen den er sich durchaus ordentlich verkaufte und auch einen Satz gewann, letztendlich aber doch relativ deutlich unterlegen war. Zur Halbzeit also 3:6.
Im Spitzeneinzel ließ Ole seinem Kontrahenten dank einer Glanzleistung kaum eine Chance und siegte deutlich in drei Sätzen. Dies sollte jedoch der letzte Punkt für uns an diesem Tage gewesen sein. Christian musste sein zweites Einzel gegen Dierks aufgrund der immer stärkeren Rückenbeschwerden aufgeben und Torben unterlag Sven Hielscher ebenso ohne Satzgewinn und ließ dabei insbesondere im ersten Durchgang Führungen aus. Ich blieb gegen den aus dem oberen Paarkreuz kommenden Beismann in den ersten beiden Sätzen ohne jegliche Chance, konnte im Anschluss das Spiel jedoch offener gestalten und auch den dritten Satz gewinnen, musste am Ende des Tages aber doch anerkennen, das die Hypothek der ersten beiden Sätze für mich gegen Beismann nicht mehr aufzuholen war.
Am Ende also eine 4:9-Niederlage gegen Bolzum. Zwar einen Gegenpunkt mehr erzielt als im Hinspiel, dennoch natürlich irgendwie ernüchternd. Wenn irgendwie in der Rückrunde noch was gehen soll, dann müssten auch außer der Reihe einige Punkte kommen. Der 9:3-Sieg der TTG 207 Ahrensburg/Großhansdorf  gegen Bolzum tags darauf zeigt, dass es prinzipiell möglich gewesen wäre, bei guten Leistungen der gesamten Mannschaft mehr als ein 4:9 zu erreichen.
Ebendiese TTG 207 kommt am 15.02. zu unserem nächsten Spiel nach Bargteheide. Im Vergleich zum Hinspiel, welches 8:8 endete, haben die Aufsteiger nun voraussichtlich ihre Nr. 3, den damals verletzten Letten Vladislavs Agurianovs, mit an Bord. Die Chancen sind also nicht unbedingt größer geworden. Dennoch – "der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten". Im übertragenen Sinne: Einfach den Ball einmal mehr auf den Tisch spielen als sein Gegner, dann hat man gewonnen. So einfach kann Tischtennis sein. Wollen wir sehen, wie gut uns dies gegen unsere Nachbarn gelingt.
Los geht’s am 15.02. ab 16:00 Uhr.
In diesem Sinne,
Flo

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