ERSTE unterliegt Spandau - langsam wird die Luft dünn!

Geschrieben von Florian Keck am .

Zum letzten Heimspiel der Hinrunde war am Sonntagnachmittag mit Aufsteiger Borussia Spandau erneut Besuch aus der Hauptstadt in Bargteheide. Die Gäste, selbst bis dato nur mit zwei Punkten auf der Habenseite und entsprechenden Abstiegssorgen im Gepäck, haben zwar ein sehr gutes oberes Paarkreuz, an den hinteren Positionen haben die Spandauer jedoch noch nicht wirklich in der neuen Liga Fuß gefasst. Dementsprechend erhofften wir uns ein knappes Spiel mit hoffentlich besserem Ausgang für uns.

Vor dem Spiel erhielt Fabi, der aufgrund längerer Abwesenheit im Frühjahr sowie zwecks Jugendförderung zur Rückrunde mit Constantin Velling die Plätze tauschen wird und somit zumindest vorerst sein letztes Heimspiel als Stammspieler der ERSTEN absolvierte, ein kleines Präsent der Mannschaft als Dank für seine gezeigten Leistungen und insbesondere sein großes Engagement und seinen Kampfgeist als Teil unseres Teams. Fabi, auch wenn Du jetzt in die zweite Herren wechselst, Du bist und bleibst trotzdem einer von uns!
Doch nun zum sportlichen Bericht:

Aufgrund der Unausgeglichenheit der Spandauer Truppe war klar, dass den Doppeln eine besondere Bedeutung zukommen würde. Nachdem wir gegen die TTG 207 vergangenes Wochenende zum ersten Mal alle drei Eingangsdoppel für uns entscheiden konnten, entschieden wir uns natürlich dafür, aufstellungsmäßig nichts zu ändern. Hatte auch keinen Grund dafür gegeben, aber hätten wir es mal lieber getan! Doch im Nachhinein ist man natürlich immer schlauer. Clemens und ich spielten sehr gut und konnten an die ansprechende Vorstellung gegen Ahrensburg anknüpfen, kassierten aber dennoch, wenn auch äußerst knapp, die zu erwartende Niederlage gegen das gegnerische Spitzendoppel Borchardt/Kempe. Nicht eingeplant war dagegen die Pleite von Ole/Christian gegen Freitag/Aramesh. Im Vergleich zu den beiden Vorjahren ist unserem eigentlich besten Doppel der letzten Jahre irgendwie die Souveränität abhanden gekommen. Gegen die keinesfalls überragenden Berliner setzte es eine ärgerliche, weil durch viele ungezwungene Fehler entstandene 1:3-Pleite. Da auch Fabi und Torben gegen Pawlowski/Viel in fünf Sätzen unterlagen, sahen wir uns nach den Doppeln einem 0:3-Rückstand gegenüber.

Im oberen Paarkreuz zeigte sich Ole erneut sehr unzufrieden mit der eigenen Leistung. Gegen Robert Kempe unterlag Ole glatt mit 0:3. Man kann ihm nichts vorwerfen, er hat sich ganz kurzfristig dazu entschieden, für dieses Spiel doch aus Barcelona einzufliegen, um irgendwie den Klassenerhalt zu erreichen. Leider klappt es bei unserer Nr. 1 spielerisch im Moment nicht so wie in den letzten Jahren. Christian spielte währenddessen gegen Sebastian Borchardt, der letztes Jahr noch im oberen Paarkreuz der 2. BL aufschlug und unter der Woche gar bei den German Open an den Start ging. Für den Finaltag dort hat es für Borchardt dann doch nicht ganz gereicht, sodass er gegen uns an die Platte gehen konnte. Auch wenn Christian den Spandauer Spitzenmann bereits einmal bei den Norddeutschen Meisterschaften dieses Jahres sensationell bezwingen konnte, war eine Wiederholung dieses Erfolges angesichts seines immer noch gehandicapten Fußes und dem damit zusammenhängenden Trainingsrückstand kaum zu erwarten. Christian zog sich zwar achtbar aus der Affäre, gegen Satzende konnte Borchardt jedoch stets noch eine Schippe zulegen, sodass er am Ende glatt mit 3:0 die Oberhand behielt.

Angesichts des 0:5-Rückstandes war unsere Hoffnung auf einen Sieg mittlerweile sehr gering geworden. Trotzdem kämpften wir weiter, und endlich auch mit Erfolg. Ich spielte weiter gut und besiegte Pawlowski klar mit 3:0, was zumindest in der Höhe nicht zu erwarten war. Torben machte derweil ebenso kurzen Prozess mit Jugendspieler Mario Freitag, den die Spandauer ursprünglich (aus fragwürdigen taktischen Überlegungen?) sogar ins obere Paarkreuz melden wollten (wurde vom Staffelleiter nicht zugelassen), der jedoch selbst im mittleren Paarkreuz bis dato kaum ein Bein auf die Erde bekommt und erst zwei Spiele gewann. Bei 2:5 keimte nun langsam Hoffnung auf, zumal Fabi noch einmal hochmotiviert in vier Sätzen gegen Armin Aramesh siegreich war. Leider verpasste es Clemens, gegen den blutjungen Viel den Anschluss wiederherzustellen. Die ersten beiden Sätze verschlief Clemens gegen den eigentlich (zumindest noch) schlagbar erscheinenden Spandauer komplett und sah sich auch im dritten Satz einem 4:8-Rückstand gegenüber, ehe Clemens anfing zu kämpfen und den Satz nach Abwehr eines Matchballes noch drehen konnten. Das große Nervenflattern des Gästespielers ging weiter, als Clemens einen guten Start in den vierten Durchgang erwischte, leider kam ihm dann die Konzentration erneut komplett abhanden, sodass aus 4:1 schnell ein 5:10 wurde. Da Viel jedoch einen Matchball etwas sehr überheblich vergab und im Anschluss wieder total nervös wurde, schien es eine Zeit, als könnte Clemens das Match in typischer Clemens-Manier doch noch wie auf immer gewinnen. Ein leichter Vorhand-Fehler bei 9:10 beendete diese Hoffnung jedoch jäh. Also 3:6 zur Pause.

Sollte noch etwas gehen, wäre nun zwingend ein Punkt oben erforderlich gewesen. Gegen die hier starken Spandauer wäre dies jedoch eine Überraschung. An diesem Tage wollte sie leider weder Ole noch Christian glücken. Ole blieb dabei gegen Borchardt ebenso ohne Satzgewinn wie Christian gegen Kempe. Ich konnte zwar in drei schnellen Sätzen noch einmal gegen Freitag auf 4:8 verkürzen, ehe Torben Pawlowski unterlag und somit das aus unserer Sicht doch sehr enttäuschende Ergebnis von 4:9 besiegelte. Wir werden versuchen, uns für kommendes Wochenende für unsere Doppel etwas einfallen zu lassen, um dann durch einen Sieg in Wolfenbüttel und/oder vielleicht ja auch einem Überraschungspunkt in Borsum die durch einige unglückliche Niederlagen an den ersten Spieltagen, Verletzungssorgen und zu vielen verlorenen Fünfsatzpartien gezeichnete Hinserie wenigstens nicht am Tabellenende zu beenden. Da es an der kämpferischen Komponente bis dato definitiv nicht gelegen hat, wollen wir hoffen, das nun auch mal uns Fortuna hold ist. Zu verlieren haben wir als Schlusslicht ja eh nichts, zu verschenken jedoch sicherlich auch nichts!

Nach dem Spiel bedankte sich Fabi zum einen im Namen der Mannschaft noch einmal mit kleinen Präsenten bei Ernst-Werner für seine organisatorische Arbeit, die wie in den letzten Jahren auch in dieser Serie hervorragend war, ebenso wie bei den vielen Unterstützern für unser tolles Buffet, was sich seinen Ruf als eines der besten, wenn nicht dem besten Buffet der Regionalliga (und dann auch noch kostenlos!) wieder redlich verdient hat. So macht es auch weiterhin Spaß, beim TSV zu spielen (und hoffentlich auch zuzuschauen), auch wenn es mit dem Siegen nicht so klappt, wie wir uns das alle wünschen würden. Abschließend richtete Fabi auch noch einige persönliche und sehr emotionale Worte an alle Zuschauer und unsere Mannschaft zum vorläufigen Abschied aus der ERSTEN. Alleine schon deswegen wollen wir nächste Woche noch einmal alles geben und gewinnen, um Dir einen würdigen Abschluss zu bereiten, Fabi!

Auch von mir noch einmal abschließend ein Dank für die große Zuschauerunterstützung in der Hinrunde, ich hoffe das geht so weiter und wir sehen uns alle bald in der Halle wieder und spätestens zum Rückrundenauftakt im neuen Jahr.

Bis dahin,
Flo

Auch auf diesem Wege möchte ich Florian noch einmal ganz besonders danken für seine tollen Berichte zu den Spielen unserer ERSTEN. Es ist keineswegs selbstverständlich, dass sich ein Spieler so engagiert und regelmäßig ans Werk macht  - und dann auch noch so ausführlich. Meinen Respekt hast du. Mach bitte weiter so, Flo.
Ernst-Werner

Zum Spielbericht.

Werbung unten (4 Spalten)

Contra_225x100px_sw joola-neu-2